Das Projekt RES-TMO hat am 3. Dezember 2019 in der Aula der Universität Freiburg seinen Auftakt mit Begrüßungsreden von Herrn Rektor Prof. Dr. Dr. Hans-Jochen Schiewer und Frau Bärbel Schäfer, Regierungspräsidentin des Regierungsbezirks Freiburg sowie zahlreichen Expertenvorträgen gefeiert. Die Auftaktveranstaltung wurde von der Projektkoordinationsstelle der Universität Freiburg gemeinsam mit dem trinationalen Netzwerk der Energie- und Klimaakteure am Oberrhein TRION-climate e.V. organisiert. Frau Vulla Parasote, Geschäftsführerin von TRION-climate, und Frau Ines Gavrilut, Projektkoordinatorin von RES-TMO, haben die Veranstaltung moderiert. Über 130 Vertreterinnen und Vertreter aus Wissenschaft, Politik und Industrie nahmen an der Veranstaltung teil.
Nach der allgemeinen Projektpräsentation durch die Projektleiterin, Frau Prof. Dr. Barbara Koch, haben Experten der Forschung und Industrie aus Deutschland und Frankreich wichtige Aspekte der Dekarbonisierung von Energiesystemen in einer Reihe von spannenden Präsentationen gefolgt von Q&A-Sitzungen behandelt. Frau Parasote hat einleitend die Ergebnisse der trinationalen Vergleichsstudie zurUmsetzung der Klima- und Energieziele am Oberrhein vorgestellt, die die Geschäftsstelle von TRION-climate im Auftrag der DE-FR-CH Oberrheinkonferenz im Rahmen von RES-TMO erstellt hat. Herr Moritz Schillinger vom SCCER-CREST Swiss Competence Center for Research in Energy, Society and Transition hat zur Rolle und Zukunft der Wasserkraft in Europa referiert. Herr David Eyler vom EIFER-European Institute For Energy Research hat einen Überblick über das Potenzial von Photovoltaik, Biomasse und Windenergie in unserem Grenzgebiet Oberrhein gegeben. Herr Dr. Dogan Keles vom Institut für Industriebetriebslehre und Industrielle Produktion (IIP) des KIT hat die wichtigsten Forschungsergebnisse des DESK-Projektes zur Dekarbonisierung des Energiesystems, Sektorkopplung und Versorgungssicherheit in Süddeutschland vorgestellt. Herr Jean Luc Delbosc von ENEDIS ist auf die Nutzung von Smart Grids und Intelligenten Energiezählern und deren Vorteile und Potenziale eingegangen. Herr Dr. Tobias Weißbach von TransnetBW (assoziierter Projektpartner) hat zum Thema Netzstabilität bei hohen Anteilen volatiler erneuerbarer Energien referiert. Zum Schluss, hat Herr Peter Majer von Badenova (kofinanzierender Projektpartner) seinen Vortrag dem Thema Geschäftsmodelle für die Erzeugung und den Eigenverbrauch von Photovoltaikstrom und der damit verbundenen Herausforderungen gewidmet.
Abschließend lässt sich festhalten, dass es nicht eine perfekte Technologie oder eine allgemeingültige Lösung gibt. Vielmehr gibt es verschiedene Dekarbonisierungspfade im Energiesektor, die auf verschiedenen Ebenen wirken. Technologien stellen dabei nur einen Teil der Lösung dar, jedoch konnten einige Elemente identifiziert werden, die für die Erreichung der Klimaziele im Energiesektor als essenziell erachtet werden. Dazu gehören:
- Flexible Erzeugungskapazitäten wie Wasserkraft bleiben wichtige Flexibilitätsquellen für ein RES-basiertes Energiesystem, deren Zukunft jedoch von Faktoren abhängt, die mit großer Unsicherheit versehen sind, wie beispielsweise Markt- und politische Entwicklungen und Klimawandel.
- Regional-national-supranationale Energiewenden erfordern Koordination, weiteren Ausbau der nationalen und grenzüberschreitenden Infrastruktur sowie die Umsetzung von Verbindungen auf verschiedenen Ebenen: Verbindung von Regelzonen/Regionen, Marktkopplung (Verbindung der Märkte), vertikale Verbindung von Spannungsebenen, Sektorkopplung (Strom, Heizung, Verkehr).
- Die Stärkung der Prosumenten und Bürgerinitiativen im Bereich der erneuerbaren Energien ist ebenfalls von entscheidender Bedeutung, und zwar durch wirksame Vorschriften und Geschäftsmodelle, die die entsprechenden Anreize bieten und gleichzeitig bürokratischen, finanziellen und sonstigen Aufwand so weit wie möglich reduzieren.