Arbeitspakete

Analyse soziokultureller Rahmenbedingungen und Integration von Stakeholder-Perspektiven

Die Entwicklung eines regional und RES-basierten Energiemarktes am Oberrhein erfordert die Integration drei nationaler soziokultureller Kontexte, ausgehend von zwei Maßstäben: 1) die Möglichkeiten und Bedingungen für die Zusammenarbeit wichtiger Akteure (Energieversorger, Netzbetreiber, Endnutzer/Prosumenten, Verbände, Behörden und politische Entscheidungsträger) über den nationalen Rahmen hinaus; 2) die Akzeptanz sozialer Innovationen unter Einbeziehung der Bürger bei der lokalen Erzeugung erneuerbarer Energien. Die vorgesehenen Maßnahmen dienen einerseits dazu die soziokulturellen Rahmenbedingungen für einen solchen Energiemarkt am Oberrhein ausgehend von den zwei genannten Perspektiven zu untersuchen. Andererseits soll ein Prozess angestoßen werden, bei dem die Energiestakeholder sich an der Entwicklung von Konzepten, Szenarien, Werkzeugen und Empfehlungen für eine optimale Nutzung komplementärer Potentiale und eine grenzüberschreitende Integration von RES am Oberrhein beteiligen.

Forschungsinterviews werden mit wichtigen regionalen Akteuren geführt, um die Herausforderungen und möglichen gemeinsamen Lösungen für einen integrierten RES-basierten Energiemarkt sowie das Potenzial für eine grenzüberschreitende Zusammenarbeit im Energiesektor zu ermitteln. Die Stakeholder-Interviews sollen die Bedürfnisse der verschiedenen Interessengruppen, die größten Hürden bei der Erhöhung des RES-Anteils am gesamten Strommix in der Region, die Herausforderungen im Zusammenhang mit der Verwaltung von drei nationalen Strommärkten, die komplementären Potenziale, die in der Region vorhanden sind, und die Mechanismen, die es ermöglichen würden diese Potenziale zu nutzen, aufzeigen.

Eine regionale Fallstudie und ein grenzüberschreitendes Projekt werden eine vergleichende Analyse der Bürgerbeteiligung ermöglichen. Die Akzeptanz von Innovationen zielt darauf ab, die Einwohner an der Zielsetzung eines grenzüberschreitenden regionalen Marktes in der TMO zu beteiligen. Die Interviewanalyse wird uns helfen, die Hindernisse und  Motivation zu verstehen, die die Beteiligung der Bewohner an Kooperationsprojekten und ganz allgemein an der lokalen Erzeugung erneuerbarer Energien bestimmen. Zudem kann anhand der Interviews ein Vergleich zwischen einem regionalen und einem grenzüberschreitenden Projekt angefertigt werden. Die Partnerschaft mit dem deutsch-französischen Energiekooperationsprojekt "Zusamme Solar! Colmar" (die beiden Verbände "Energies partagées en Alsace" und "FESA GmbH" haben ein grenzüberschreitendes Bürger-Energieprojekt) wird die vergleichende Analyse der Beteiligung von Einwohnern in Deutschland und Frankreich unterstützen. Der Vergleich wird auch dazu beitragen, die soziale Akzeptanz partizipativer Mechanismen im Hinblick auf nationale Rahmenbedingungen zu untersuchen, die unterschiedliche Dezentralisierungsgrade ermöglichen.

Universität Straßburg (SAGE) in Zusammenarbeit mit anderen Partnern werden eine Reihe von grenzüberschreitenden Workshops mit wichtigen Akteuren der Energieszene der TMO organisieren. Diese Workshops werden den Projektpartnern ermöglichen, Herausforderungen sowie gemeinsame Lösungen für einen integrierten RES-basierten Energiemarkt mit den Stakeholdern mitzugestalten, sowie eine verstärkte Zusammenarbeit für grenzüberschreitende Energieprojekte am Oberrhein zu fördern. Sie werden einen Prozess aktivieren, bei dem die Perspektiven der wichtigsten Energiestakeholdern (bzw. ihre Bedürfnisse) und ihre verschiedene Arten von Wissen in die Mitgestaltung von Lösungen (Konzepte, Tools und Empfehlungen) integriert werden und schließlich in die modellbasierten Szenarien und in die Roadmap für die Konzeption eines RES-basierten Energiemarktes am Oberrhein einfließen.